Pressemitteilung Fahrradklima-Test 2020
Bei überdurchschnittlicher Beteiligung der Bevölkerung erreicht die Region Hannover nur mittelmäßige Ergebnisse beim Fahrradklima-Test 2020
ADFC-Fahrradklimatest: Ergebnisse für die Region Hannover nur mittelprächtig
Die Beteiligung am bundesweiten ADFC-Fahrradklima-Test 2020 war überdurchschnittlich hoch, fast alle Kommunen in der Region Hannover haben es in die Auswertung geschafft. Die Ergebnisse aber sind nicht überzeugend: mit Noten zwischen 3,54 und 4,40 ist kein Staat zu machen.
Besonders auffällig: bei etlichen Fragen kommen alle Kommunen gleich schlecht weg, z.B. zu Ampelschaltungen für Radfahrende und die Führung an Baustellen „Das zeigt, dass der Radverkehr immer noch nicht ausreichend berücksichtigt und mitgedacht wird“, sagt Annette Teuber vom Vorstand des ADFC. Aber genau an diesen Punkten ließe sich mit einfachen Mitteln und ohne große Kosten vieles verbessern, ist Teuber überzeugt. „Das muss man nur wollen“.
Die Breite der Radwege fiel in allen Kommunen gleichermaßen durch und auch die Falschparkerkontrolle auf Radwegen erzielte keine bessere Note als 4,2. Das hat unmittelbar Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl beim Radfahren, ist Teuber überzeugt, die diese Frage besonders wichtig findet: „Auch wenn die Ergebnisse in den einzelnen Kommunen dazu recht unterschiedlich ausfallen, so ist doch keine Bewertung besser als 3,5. Das finde ich schon erschreckend, damit darf sich keine Kommune zufrieden geben.“ Teuber wirbt für Verbesserungen: „Die einzelnen ADFC-Gliederungen setzen sich vor Ort für Verbesserungen der Infrastruktur ein und stehen den Kommunen als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.“
Hintergrund:
Die detaillierten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020 finden Sie auf www.fahrradklima-test.adfc.de.
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt. Rund 230.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, davon nur 15 Prozent ADFC-Mitglieder. 1.024 Städte kamen in die Wertung, mehr als jemals zuvor. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und ob die Stadt in Zeiten von Corona das Fahrradfahren besonders fördert. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.